Pflege als Verlustgeschäft – Kostensteigerungen nicht allein auf Pflegebedürftige abwälzen

66 Prozent aller Pflegeeinrichtungen schreiben rote Zahlen und müssen deshalb zur Refinanzierung der laufenden Kosten auf andere Quellen (Rücklagen, Bankdarlehen, Privatkredite) zurückgreifen. Auf lange Sicht werden deshalb die Kosten für Pflegebedürftige und deren Angehörigen weiter steigen.

Damit wird es zukünftig noch mehr Menschen geben, die allein aufgrund ihrer Pflegebedürftigkeit auf Sozialhilfe angewiesen sein werden. Mittlerweile bezieht ein Drittel aller Heimbewohner ergänzende Sozialhilfe.

Für uns ist klar, dass pflegebedürftige Menschen kein Armutsrisiko für ihre Familien sein dürfen. Die lückenhafte Pflegereform muss durch die Ampel schnellstmöglich nachgebessert und eine Begrenzung des Gesamteigenanteil muss vorgegeben werden. Da auch die Pflegesachleistungen der Pflegeversicherung im (teil-)stationären Pflegebereich nicht erhöht werden, müssen die Zuschüsse zu den pflegebedingten Aufwendungen angepasst werden. Die Erhöhung der Leistungen von 5% im ambulanten Bereich sind völlig unzureichend.